Tesla startet Robotaxi-Dienst – Neuer Meilenstein für autonome Mobilität
Am 22. Juni 2025 hat Tesla in Austin offiziell seinen lange erwarteten Robotaxi-Service gestartet. Der Dienst beginnt zunächst in sehr kleinem Umfang – mit nur 10 bis 20 Fahrzeugen – und steht ausschließlich ausgewählten Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung. Darunter befinden sich vor allem Influencer, Investoren und andere Testpersonen, die im Rahmen eines exklusiven „Early Access“-Programms teilnehmen dürfen.
Analysten begrü
Joseph Spak, Analyst bei der UBS, bewertet den limitierten Start als strategisch klugen Schritt. Tesla beginne – ähnlich wie andere Anbieter autonomer Fahrdienste – mit einer begrenzten Fahrzeuganzahl, klar definierten Einsatzgebieten (Geofencing) und unter Beobachtung durch Sicherheitsmonitore oder Teleoperationen. Ein solch vorsichtiges Vorgehen sei aus seiner Sicht sinnvoll, um technische und organisatorische Herausforderungen schrittweise zu meistern. Gleichzeitig ermögliche es Tesla, gezielt Aufmerksamkeit zu generieren und das Narrativ rund um autonome Mobilität aktiv mitzugestalten. Dies könne auch die Wahrnehmung an den Kapitalmärkten stärken.
Wedbush: Robotaxi könnte Schlüsselrolle für Aktie spielen
Auch Dan Ives von Wedbush zeigt sich überzeugt: Er betrachtet die Einführung des Robotaxi-Programms als möglichen Wendepunkt für Teslas langfristige Entwicklung. Der Start sei „extrem glatt“ verlaufen, sowohl in Bezug auf Sicherheit als auch Fahrverhalten. Besonders beeindruckt habe ihn die Manövrierfähigkeit der Fahrzeuge, die seiner Einschätzung nach sogar die Leistung von Konkurrenten wie Waymo übertrifft. Ives spricht vom „Beginn eines goldenen Zeitalters der Autonomie“ für Tesla.
Tesla bleibt Technologieführer
Die Investmentbank Piper Sandler äußert sich ebenfalls positiv. Die Analysten sehen Tesla weiterhin als einen der zentralen Innovationstreiber in der Automobilbranche. Alexander Potter bezeichnet Tesla als „das transformativste Unternehmen“ im Sektor – insbesondere durch seine Führungsrolle bei der Entwicklung selbstfahrender Software. Die zunehmende Verbreitung autonomer Fahrzeuge könnte allerdings auch tiefgreifende Veränderungen für den Automarkt mit sich bringen: etwa sinkende Verkaufszahlen für Privatfahrzeuge, höhere Auslastung bestehender Flotten und eine Verschiebung hin zu servicebasierten Geschäftsmodellen.
Vorsprung vor Wettbewerbern wächst
Im Vergleich zu anderen US-Autobauern attestieren die Analysten Tesla einen klaren technologischen Vorsprung. Während GM und Ford in puncto Software noch hinterherhinken, hat Rivian mit Umsetzungsrisiken zu kämpfen. Stellantis wiederum leidet unter internen Umstrukturierungen und geografischen Herausforderungen.
Piper Sandler geht davon aus, dass Tesla diesen Vorsprung weiter ausbauen könnte – unter anderem durch die wachsende Verfügbarkeit des hauseigenen „Full Self-Driving“-Systems in Städten sowie durch potenziell günstigere politische Rahmenbedingungen unter einer möglichen Trump-Regierung.
Risiken nicht zu unterschätzen
Trotz des positiven Ausblicks mahnen die Analysten zur Vorsicht: Schwächere Geschäftszahlen im zweiten Quartal oder technische Probleme beim Robotaxi-System könnten die hohe Bewertung der Tesla-Aktie belasten. Dennoch bleibt die Einschätzung überwiegend optimistisch: Teslas Vorstoß in die autonome Mobilität gilt als bedeutender Schritt in Richtung eines neuen Mobilitätszeitalters.